Retzbachwallfahrt 2025

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ begann die heurige Retzbachwallfahrt in der Pfarrkirche St. Bartholomäus Stammheim.
Nach einem kurzen Einführungsgebet machte sich die Pilgerschar um 07:30 Uhr auf den Weg.
Der Weg nach Retzbach führte uns über Wipfeld, Schwanfeld, Opferbaum, Hausen, Gramschatz, Retzstadt zu Maria im grünen Tal in Retzbach.
Einige Stammheimer verabschiedeten die Wallfahrer vor ihren Häusern.
Und wer noch schlief, wurde zumindest durch den Klang der erfreulich vielen, an der Wallfahrt beteiligten Blasinstrumente geweckt.
Die Wipfelder Fähre stand pünktlich zur Aufnahme der Gruppe auf der Stammheimer Mainseite. Der Fährmann brachte seine Wertschätzung mit einer "Pirouette" mit seiner Fähre zum Ausdruck und wünschte der Wallfahrt gutes Gelingen.
Wenn das nicht ein guter und motivierender Start ist?

So ging es denn auch gut gelaunt durch die Dörfer und Fluren.
Verschiedene Vorbeter teilten sich die Strecke, sodass es für einzelnen Vorbeter nicht zu anstrengend war und für die Wallfahrer etwas abwechslungsreicher.
Für Abwechslungsreichtum hatten auch die beiden Wallfahrtsführerinnen Ilse und Rita in der Vorbereitung und Auswahl der Texte und Lieder gesorgt.
Neben klassischen Gebeten und Liedern, die einfach bei eine Marienwallfahrt nicht fehlen dürfen, setzten sie neue Akzente durch das Einbinden und Einspielen moderner (bisher nicht wallfahrtsüblicher) Songs, die aber sehr wohl christliche Botschaften enthalten. Durch die Nutzung moderner Medien konnten auch aufzeichnete Geschichten und inspirierende Texte (z. B. von Anselm Grün) zum Einsatz gebracht werden.
In Gramschatz wurden wir wie üblich mit großem Glockengeläut begrüßt.
„Gott sei Dank“ hat unsere „Stammwirtschaft“ nach dem Tod der Wirtin nicht wie befürchtet komplett geschlossen, sodass wir, wie bisher, gut, freundlich und flott bewirtet wurden und uns dann, mittlerweile im Sonnenschein, wieder auf den Weg machen konnten.
Auf einen Weg, der heuer neben einem ausgebildeten Feuerwehrmann auch von vier Jugendlichen zusätzlich gesichert wurde, die mit vollem Eifer dabei waren und ihre Aufgabe auf der gesamten Strecke wahrnahmen.

Auch der jüngste Teilnehmer im Alter von 7 Jahren bewältigte die gesamte Strecke zu Fuß.

Die (zwar nur minimal) gestiegene Teilnehmerzahl und die begeisterte Teilnahme mehrerer ganz Junger lässt doch hoffen, dass die Wallfahrt wieder einen Aufschwung erlebt.
Etwas abweichen mussten wir heuer erstmals vom ursprünglichen Weg, nach dem Gramschatzer Wald nach Retzstadt, da wir die Bundesstraße nicht mehr nutzen durften.
Der neue Weg war etwas beschwerlicher, dafür durften wir in Retzstadt auch noch eine „Handlese“ in den Weinbergen erleben.

Die letzte Etappe von Retzstadt nach Retzbach ist im Besonderen nochmals der Gottesmutter Maria gewidmet.
Karin übernahm diesen schwierigen Teil des Vorbetens, aber meist Vorsingens über diese lange und letzte Strecke.
Der Einzug in die Wallfahrtskirche dann entlohnt für alle Mühen des Weges und lässt sie vergessen. Dieser einzigartige Moment, mit Musikbegleitung und Gesang dort einzuziehen mit dem Lied „Maria hier im grünen Tal kommen wir als Pilger an“, dem Verweilen dort mit dem von Ilse getexteten und mit Gitarrenbegleitung gesungenen Lied „Wir sind da – und stehen vor´m Gnadenaltar“ und dem abschließenden Marienlied schlechthin „Segne du Maria“ sorgte wieder für viele feuchte Augen.
Ein Glücksmoment!

Beendet wurde die, von allen Widrigkeiten freie Wallfahrt, wie sie begonnen hatte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
[Text: Heinrich Krapf; Fotos u. Filme: Christiane Endres, Rita Bauer, Ilse Koßner, Heinrich Krapf]
Fronleichnam

Unter strahlendem Sonnenschein fand am Donnerstag die traditionelle Fronleichnamsprozession in Stammheim statt.
Fronleichnam, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi, gilt als eines der wichtigsten katholischen Feste im Kirchenjahr.
Im Mittelpunkt steht die Eucharistie – symbolisiert durch die Monstranz mit der konsekrierten Hostie, die bei der Prozession mitgeführt wird.

Die Prozession führte in feierlicher Begleitung von Blaskapelle, Ministranten, Erstkommunionkindern und Mitgliedern der Pfarrgemeinde durch die geschmückten Straßen des Ortes. Entlang des Prozessionsweges hatten Anwohner liebevoll Altäre aufgebaut und die Wege mit Blumen und Bildern geschmückt – ein beeindruckendes Zeugnis der lebendigen Volksfrömmigkeit.

Pater Deocar aus Münsterschwarzach trug das Allerheiligste durch die Straßen und segnete an den vier Stationen die Gemeinde und das Land.


Auch die "Kinderkirche" beteiligte sich mit einer eigenen Station.
Eine von den Müttern vorgetragene Geschichte von der Schönheit und Bedeutung aller Blumen war der Einstieg zum Ausschmücken des Graskreuzes welches neben dem Altar gelegt war.
Im Anschluss an die Prozession waren alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen Umtrunk im Pfarrjugendheim eingeladen.
[Heinrich Krapf]




