Geschichte
Die erste Kirche ist im Jahr 741 erwähnt. Sie gehörte zu den 25 königlichen Eigenkirchen, die Karlmann dem hl. Burkard als dem ersten Bischof von Würzburg zur Ausstattung seiner Diözese schenkte, und war Johannes dem Täufer geweiht. Vermutlich stand diese Kirche jedoch nicht an dem heutigen Standort sondern am „Kappeleshügel“. Der Hügel (Höhe 230m), ein Grenzdolomitenbuckel, erhebt sich wie ein riesiges, oben eingeebnetes Hügelgrab aus der flachen Ebene zwischen Herlheim und dem Herleshof. Allem Anschein nach war es ein keltisches Grab und wurde dann mit einer christlichen Kapelle überbaut, von der die Grundmauern festgestellt sind.
St. Jakobus
Die heutige katholische Pfarrkirche ist dem Apostel Jakobus d. Ä. geweiht. Obwohl schon im 13. Jahrhundert unter dem Patronat der Grafen zu Castell eine Pfarrei bestand und die Pfarrkirche 1453 urkundlich erwähnt wird, enthält das jetzige Gotteshaus keinerlei bauliche Reste aus jener Zeit. Der wuchtige Turm, im Volk der „dicke Michel“ genannt, wurde um 1600 hochgeführt, bekam aber keinen Juliushelm, sondern eine massige Kuppel mit geschlossener Laterne aufgesetzt. An dem Turm, der in seinen Untergeschossen den Chor aufnimmt, fügte in den Jahren 1717-23 der Würzburger Barockmeister Joseph Greising das Langhaus an. Dessen Südfront wird durch ein Treppentürmchen aufgelockert; über dem dortigen Portal steht St. Nepomuk in einer Nische. Besonders harmonisch ist die Westfassade gegliedert; den Mittelgiebel schmückt eine steinerne Marienfigur, die Figuren zu Seiten des Portals stammen aus dem Jahre 1852. Das aufwendige Portal trägt an seinem Schlussstein die zum Himmel gereckte Sonnenblume, das persönliche Wappen des Ebracher Klosterabtes Wilhelm Sölner.